Meine Erlebnisse mit Bäumen
Bäume mit bewegter Vergangenheit. Niemand weiß es genau, vielleicht ist es deshalb so interessant, sich mit Lebensgeschichten, den Zukunftsplänen und der Bewältigung der Gegenwart von Bäumen zu beschäftigen. Dass sie zu wesentlich mehr imstande sind, als man annehmen würde, bestätigt sich in vielen Beobachtungen. Das Wort „Intelligenz" wirkt im Zusammenhang mit Bäumen vielleicht sehr weit hergeholt. Trotzdem komme ich nicht darum herum, mir darüber Gedanken zu machen. Auch wenn das „Gehirn der Bäume" nicht auffindbar ist, so ist ihre Technik, in Verbindung mit Energieverbrauch, unübertroffen.
Die ursprünglich als "Eschentriebsterben" bekannte Erkrankung an unserer heimischen Esche ist mittlerweile auch als "Eschensterben" bekannt, denn es können nicht nur Triebe, sondern auch Stamm und Wurzel befallen werden.
Der Krankheitserreger, das "Falsche Weiße Stengelbecherchen", ist in seiner Heimat, im asiatischen Raum ein harmloser Pilz. Er besiedelt bereits abgestorbene Teile der dort heimischen Mandschurischen Esche und richtet als reiner „Zersetzer“ an diesen Bäumen keinen Schaden an.
Das Abwehrsystem unserer heimische Esche (Fraxinus excelsior) kannte diesen Pilz bis vor ca. 12 Jahren nicht. Aus diesem Grund ist es auch möglich, dass dieser Pilz auf unseren heimischen Eschen parasitisch leben kann und im fortgeschrittenen Stadium die Bruch- und Standsicherheit beeinträchtigt. "Noch" soll man sagen, denn die baumeigene Abwehr gegen Krankheiten ist auch „lernfähig“. Auffällig ist die unterschiedliche Anfälligkeit auf diese Krankheit, was nicht nur mit der genetischen Ausstattung, sondern auch mit dem Standort zu tun hat. Durch gezielte Pflegemaßnahmen, u.a. Entfernung der befallenen Äste, wurden einzelne Erfolge erzielt. Bei manchen befallenen Bäumen schreitet die Krankheit nicht weiter fort. Trotzdem ist bei jedem Befall Vorsicht geboten.
Die Esche ist ein sehr gesunder und widerstandsfähiger, heimischer Baum. Wie sich das Eschensterben entwickelt bleibt abzuwarten. Für die Erhaltung dieser wertvollen Baumart sind große Bestrebungen im Gange. Die Meldung von gesunden Bäumen (zur Weitervermehrung) an: www.esche-in-not.at ist ein wertvoller Beitrag, eine Aktion, an der sich jedermann beteiligen kann.
Albrecht Thausing 12.04.2021